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11. November: Eine europäische Lektion

70 Staats- und Regierungschefs versammelten sich in Paris, um das hundertjährige Jubiläum des Endes der Kämpfe im Ersten Weltkrieg zu feiern.

Der erste große Konflikt des 20. Jahrhunderts hatte mehr als 20 Millionen Menschenleben gefordert und viele europäische Länder zerstört. Aber auch dieser furchtbare Krieg konnte die Staaten nicht davon abhalten, sich zwanzig Jahre später erneut gegenseitig zu bekämpfen. Der letzte Krieg in Europa hat den Planeten in Brand gesteckt und mehr als 60 Millionen Menschen getötet.

Betrachtet man die Geschichte Europas, so hat man das Recht, sich zu fragen: Ist es in menschlichen Gemeinschaften normal, dass es immer wieder zu Kriegen kommt, angetrieben durch Hass oder den Trieb des Todes? Wenn dies der Fall ist und man die Opferzahlen auf den nächsten Krieg hochrechnet, könnte dieser fast 500 Millionen Menschenleben kosten....!

Der einzige wirkliche Versuch, die unerbittliche Logik der Konflikte zwischen Staaten friedlich zu durchbrechen, ist die Europäische Union. Deshalb engagieren sich die europäischen Völker trotz der Unvollkommenheiten, Mängel und sogar Misserfolge für die Europäische Union und wollen diese Gemeinschaft, mit einer Ausnahme, wobei auch dieses Land die Entscheidung bereits bedauert, nicht verlassen.

Die Europäer sind in der Lage, der Welt den blutigen Weg zu erklären, den sie bereits beschritten haben, bevor sie sich für Zusammenarbeit, Dialog, Machtverteilung und gegen militärische Konfrontationen aussprachen. Die Aufgabe der EU ist es nun, durch die Fortsetzung und den Erfolg des europäischen Projektes, andere davon zu überzeugen. Um dies zu erreichen, bleibt noch viel zu tun, aber es wurde bereits viel erreicht. Die Bilder vom 11. November 2018 beweisen es.
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