2018 könnte durchaus das Jahr der Rückkehr Europas auf die Weltbühne markieren. Die Vereinigten Staaten sind unpässlich, China auf der Suche nach Partnern, Russland schwelgt in seiner Vergangenheit, der Nahe Osten ist am Siedepunkt, Afrika instabil wie eh und je. Währenddessen sucht die Welt nach Antworten auf die Auswüchse und Entgleisungen der Globalisierung.
Europa hat sich währenddessen auf den Weg hin zu echtem Wachstum begeben. Mit der Rückkehr Frankreichs bricht die Zeit der Reformen an. Die kommende große Koalition in Deutschland stellt die Zukunft der Union in den Mittelpunkt ihrer Diskussionen. Die Briten, die unterdessen die größten Befürworter des Binnenmarkts geworden sind, suchen nach Mittel und Wegen, um ihren Bürgern dessen Vorteile verständlich zu machen und trotz ihres Ausscheidens aus der Union weiter drin zu bleiben. Dem Populismus, wiewohl weiterhin relevant, wurde vorerst Einhalt geboten.
Emmanuel Macron demonstrierte an den Wahlurnen, dass die Europäer weiterhin an das glauben, was sie sich gemeinsam geschaffen haben. Obwohl von desillusionierten Eliten ohne Unterlass herabgewürdigt, macht er sich daran, konkrete Ergebnisse zu erzielen und die Bürger in diese überfällige Debatte mit einzubeziehen.
Europa kümmert sich des Weiteren endlich um seine eigene Sicherheit und wird sich der eigenen wirtschaftlichen Macht gewahr, um sie auch in diesem Kontext zu nutzen.
Sicherlich, es ist keineswegs sicher, dass die Schwerkräfte letztlich eine Revolution zulassen. Doch die Objektivität gebietet es zu konstatieren, dass sich Europa niemals so viele Gelegenheiten wie jetzt geboten haben, um einen veritablen Neuanfang hinzulegen. Eine neue Generation von Politikern macht sich daran. Man kann ihnen nur ein glückliches Händchen dabei wünschen. Und ein gutes neues Jahr.