Endlich wird während der Präsidentschaftskampagne über Europa gestritten, doch auf welche Art und Weise!
Die Europäische Union ist zur primären Projektionsfläche für alle Ängste, Ressentiments, Angstzustände und Forderungen geworden, die die Bürger umtreiben. Dies hat man in der französischen Regierung verstanden. Natürlich ist es legitim, einige politische Entscheidungen zu kritisieren, jedoch sind diese nicht die Grundlage des schlechten Allgemeinzustandes in Frankreich. Im Jahr 2016 erreichte das europäische Wachstum 1.9% und lag somit über dem der USA (1,6%). Frankreich konnte jedoch nur um 1,1% wachsen. Somit war unsere Wirtschaftsleistung signifikant schwächer, als die unserer Nachbarn.
Es ist deshalb von größter Wichtigkeit, die französische Wirtschaft wieder anzukurbeln. Dadurch kann man den hohen Erwartungen gerecht werden, die in großen Teilen der Bevölkerung vorherrschen und all jene Bürger motivieren, die sich von der Globalisierung schlecht behandelt und vergessen fühlen.
Überall auf der Welt hat sich eine extremistische Antwort auf die Herausforderung der globalisierten Welt herausgebildet. Jedoch ist der unilaterale Pfad der falsche, da er nur zu mehr Armut, mehr Ungleichheit und mehr Unsicherheit führt. Die Franzosen sollten dies nicht vergessen, wenn sie am 7. Mai ihre Stimmen abgeben. Auch und gerade die Nicht-Wähler sollten sich darüber im Klaren sein, dass ihr Protest gegen die globale Wirtschaft nicht zielführend ist. Er ist, im Gegenteil, eine große Feigheit.
Die Augen der Welt sind auf Frankreich gerichtet, da das Land ein besonderer Ort in Europa ist. Die Autokraten des Planeten schauen ebenso auf uns. Putin, Assad, Maduro, Erdogan, Kim Jung Un, die amerikanischen und europäischen Faschisten, die sich innerhalb der extremen Rechten verbergen, sind am französischen Wahlausgang interessiert. Sie alle haben sich für die extremistischen Parolen begeistert und versuchen, über soziale Netzwerke, das Bild des moderaten Kandidaten zu sabotieren, der sich gegen Ihre Machenschaften stellt. In Ihren Augen nämlich hat er einen großen Fehler: Er ist Europäer!
Europa ist die einzige politische Kraft, die in der Lage ist, die verrückte Weltwirtschaft zu regulieren und es mit jenen multinationalen Wirtschaftsriesen aufzunehmen, deren Umsätze teilweise genauso groß sind wie der jährliche französische Haushalt. Man kann bekritteln, dass das europäische Handeln hier derzeit nicht ausreichend ist, aber Europa ist und bleibt die Lösung!
Falls Frankreich den Extremismus wählt, ist es isoliert. Nicht nur in Europa, sondern auch innerhalb der G7, der G20 und der Vereinten Nationen. Das Land hat dann keine Chance mehr, die Weltlage zu beeinflussen. Nur ein Präsident, der an diese Institutionen glaubt, kann Frankreich eine starke Stimme in Europa verleihen. Man wartet auf Sie, sie wird gehört, sie hat eine Botschaft. Diese ist klar und steht für ein Modell der sozialen Solidarität, der Freiheit und der Dynamik.
Europa oder den Euro zu verlassen, wäre die Geschichte zu verlassen. Es ist keine wirkliche Option. Dieser Schritt würde zu einer nationalen Wirtschaftskrise führen und vor allem die Sparer treffen und die Armen noch ärmer machen.
Der Euro ist Stabilität, er steht für niedrige Zinssätze, er ist Souveränität im Angesicht von erhöhter Geldabwertung, die die Schwächsten trifft. Die nationalen Interessen können nur durch erneutes Investieren in Europa gewahrt werden. Man muss Europa aufwecken, es formen, um in dieser gefährlichen Welt zu bestehen.
In einem krisengeplagten Frankreich gibt es eine einfache Wahlformel: in der ersten Runde stimmt man für seinen Kandidaten und in der zweiten Runde eliminiert man einen. Die Franzosen dürfen nicht die Gewalt und die Lüge wählen. Sie dürfen nicht für die Finanzkrise, die Abschottung und das extremistische Abenteuer, mit unklarem Ausgang, stimmen.
Sie haben die Möglichkeit, für einen Präsidenten zu votieren, der eine neue Generation repräsentiert. Er steht für ein erneutes Engagement in Europa, für Zusammenarbeit mit unseren Partnern, vor allem mit Deutschland.
Man sollte diskutieren anstatt sich zu streiten, man sollte teilen anstatt gegeneinander zu arbeiten: dies ist es, was gebraucht wird. Europa und Frankreich müssen wieder in Bewegung gesetzt werden. Es ist möglich und es muss getan werden, um die Menschen, die leiden und erzürnt sind, zu unterstützen. Dies ist ein Projekt bei dem die Franzosen dabei sein müssen. An alle Kritiker, ihr werdet sicher scheitern. An alle Zweifler, wir dürfen die Chance nicht verpassen eine Wirtschaft zu regulieren, die immer größer wird. An alle Zauderer, seien Sie überzeugt, dass Frankreich schön ist, wenn es offen, europäisch, aktiv und großzügig auftritt.
Nur ein junger, moderater Kandidat ist in der Lage, eine moderne Regierung zu führen. Ein Präsident, der den Streit in Europa beendet und Frankreich öffnet, ist imstande, Frankreich in die Zukunft zu führen.