Der Präsident der französischen Republik verfügte, dass sich Frankreich im Krieg befindet und machte Artikel 42, Paragraph 7 des Vertrages der Europäischen Union geltend. Bisher jedoch wollte kein europäischer Anführer diese Worte ebenfalls aussprechen.
Der unbestrittene Schwung an Solidaritätsbekundungen, welcher sich gegenüber dem angeschlagenen Frankreichs äußert, hat, bisher, noch keine konkreten Maßnahmen hervorgebracht. Diese werden jedoch sicherlich folgen. Wird dies auf der Höhe der Bedrohung geschehen, während Frankreich um militärische Hilfe in Syrien und dem Irak bittet, genauso wie ein Austausch von Informationen und „Know-how“ in anderen Schauplätzen (Sahel, Libanon, Zentralafrikanische Rep.) wo die Truppen Frankreichs ebenso in erster Linie für europäische Interessen einstehen?
Die Franzosen sind besonders: angegriffen, wollen sie sich verteidigen, und sich die Mittel zu ihrer Verteidigung verschaffen.
Frankreich, in mancher Hinsicht kritikwürdig, ist nicht in der Lage das Know-how seiner Armee und die Kompetenzen seiner Polizei, ebenso wenig wie den Geiste des Widerstandes zu finden, welcher Teil seiner Seele ist. Diese drei Fähigkeiten muss Frankreich nun in der Wirklichkeit beweisen und effektiv einsetzen. Heute ist dieses Land von einem immensem Trauma und einem Gefühl der tief sitzenden Einsamkeit getroffen. Die Franzosen bezweifeln, dass ihre europäischen Partner gewollt sind Gewalt anzuwenden.
Nun, da der Einsatz von Gewalt nicht ausreichend sein wird, um den Terrorismus zurückzudrängen, ist es klar, dass er nicht ohne Stärke geschlagen werden kann, sozusagen der einzig wahre Beweis eines starken Willens. Ohne eine konkrete und kraftvolle europäische Reaktion, die verkündet und übernommen wird, kann dies eine tiefe Spaltung zwischen Franzosen und Europa hervorrufen.
Wir sind nunmehr mit einer wahrhaften urbanen Guerilla konfrontiert, welche von einer Armee geleitet wird, die wie ein Staat organisiert, die schrecklichsten Mittel und ausländische sowie einheimische Soldaten benutzt. Unsere Aufgabe ist es diese zu bekämpfen und dieser Kampf muss ausdauernd geführt werden. Jedoch wird es in Zukunft weitere schreckliche Taten geben und möglicherweise sogar schlimmere.
Ohne jeden Zweifel schlagen sie überall zu, auch wenn sie mit denjenigen beginnen, die sie direkt bekämpfen.
Jede Gemeinschaft, wie auch immer ihr Name sei, die eine Bedrohung für so viele Menschenleben darstellt, nimmt mit Gewissheit viel Sicherheit aus dem Leben und schürt Vorurteile gegenüber anderen.
Das europäische Projekt besteht, seit seinen Ursprüngen, in der Wahrung des Friedens zwischen den Nationen des Kontinents. Bisher hat dies unsere kühnsten Hoffnungen übertroffen.
Nunmehr von außen angegriffen, muss man, wie leider so oft in der Geschichte der Menschheit, lernen sich für seine Lebensart und seine Werte zu streiten, damit sie überleben.
Wen interessiert es schon, ob all dies einen anderen Namen als den des Kriegs trägt! Jedenfalls ist es ein solcher.