Die schamlose Verletzung internationalen Völkerrechts mit diesen zwei Argumenten, die in der Vergangenheit, insbesondere in Europa, von den schlimmsten Regimen vorgebracht wurden und die zu Horror und weltweiten Konflikten führten, müssen einstimmig und entschieden zurückgewiesen werden. Dieser Vortrag darf nicht unbeantwortet bleiben. Ich gehöre zu denjenigen, die stets für engere Beziehungen zwischen Europa und Russland eingetreten sind, für künftigen freien Waren- und Personenverkehr und ich glaube auch weiterhin, dass dies der richtige Weg ist. Wir müssen jedoch erkennen, dass Russland das einzige Land in Europa ist, das Gewalt einsetzt und Gewalt ist für die Europäer keine Option mehr zur Regelung von Beziehungen. Hier muss ein Riegel vorgeschoben werden.
Das allgemeine Losungswort lautet „Vorzug der diplomatischen Lösung“. Natürlich gibt es gute Gründe, diesen Weg zu privilegieren. Doch auch wenn sich Geschichte nicht wiederholt, so stottert sie oft. Das Ringen um eine Einigung, die brutale Gewalt, die mit absurden Argumenten begründet wird, eingehüllt in Unaufrichtigkeit, all dies muss Erinnerungen in den Europäern wachrufen! Daladier und Chamberlain haben ihre Namen nicht auf die Vorderseite eines Friedensvertrages geschrieben!
Und da wir glücklicherweise nicht im Jahre 1938 sind, können allein direkte Verhandlungen, klar umgrenzt, offen, entschieden und entschlossen, zwischen Europa und Russland die Lösung sein, um zu erreichen, dass Russland seine Truppen zurück zieht und dass es – im Interesse aller – der Demokratie in der Ukraine eine Chance lässt, die sich erst noch entwickeln muss. Liegt es nicht in den Händen Deutschlands und Frankreichs, hierfür - auf höchster Ebene - die Initiative zu ergreifen?