Ein paar französische Fluglotsengewerkschaften haben entschieden, die Ferien der Europäer ungeachtet des gesunden Menschenverstands und vor allem des Gemeinwohls zu stören.
Die Vulkanaschewolke hatte die Verzögerung bei der Verwirklichung eines einheitlichen europäischen Luftraums gezeigt. Unsere Lufträume sind nunmehr viel zu klein, um auf nationaler Ebene verwaltet zu werden. Damals wurden 140 000 Flüge von den Mitgliedstaaten nach dem Vorsichtsprinzip zu Unrecht storniert. Dies hat der Wirtschaft viel Geld gekostet.
Die Schaffung einer gemeinsamen europäischen Verwaltung des Flugverkehrs, welcher innerhalb von 15 Jahren um mehr als 50% ansteigen dürfte, ist eine eindeutige Notwendigkeit, die von allen - auch von den für den Streik verantwortlichen Gewerkschaften - anerkannt wird. Diese verstärkt die Sicherheit und verbessert den Verkehrsfluss auf den Flugrouten. Sie bewirkt große Einsparungen, sie trägt dazu bei, die Luftverunreinigung zu vermindern, und sie errichtet ein leistungsfähiges System auf dem ganzen Kontinent.
Dieser dritte Lotsenstreik seit Anfang des Jahres zeigt, inwieweit die egoistischen Korporatismen den Aufbau eines effizienten Europas behindern können. Der Streik wurde durch den öffentlichen Status von 4000 französischen Fluglotsen möglich. Ihnen sollte es jedoch nicht möglich sein, öffentliche Aufgaben nicht mehr zu gewährleisten. Der Streik betrifft nunmehr ganz Europa und beeinträchtigt unsere wirtschaftlichen und sozialen Interessen. Er läuft unserem Gemeinwohl zuwider und sollte zu Sanktionen führen.