Wenn man den Blick ausnahmsweise einmal von den Possen im Oval Office ablenken möchte, entdeckt man, dass nicht Europa allein ist, sondern Amerika! Zwar befindet man sich mit Russland, seinem neuen Verbündeten, und mit China im Tête-à-Tête, aber trotz allem: Good Luck!
Das Amerika von Donald Trump wird innerhalb weniger Tage, indem es das verleugnet, was es in seinem tiefsten Inneren ist, in das Lager der Diktatoren und Freiheitsfeinde verbannt. Vor allem aber isoliert sich das Land durch die Ausfälle seines Präsidenten immer mehr. Die Liste der öffentlichen Zurückweisungen, die wie Ohrfeigen wirken, von Trumps Äußerungen ist lang.
Kanada und Mexiko reagierten sehr harsch und zwangen ihn, seine Entscheidungen zur Erhöhung der Zölle auszusetzen. Der Präsident von Panama beschuldigte ihn öffentlich der Lüge und der Präsident von Brasilien erinnerte ihn daran, dass er „nicht zum Kaiser der Welt gewählt“ worden sei. Der grönländische Premierminister Mute Egede will weder amerikanisch noch dänisch sein und erinnerte ihn daran, dass er nicht zum Verkauf oder gar „zum Nehmen“ stehe. Südafrika nahm Anstoß an seinen Angriffen auf den Landumverteilungsplan. Die arabischen Länder lehnten seinen wahnwitzigen Plan für Gaza ab und schlugen einen anderen, ernsthafteren Plan vor, was man als eine Beleidigung verstehen kann.
Großbritannien beansprucht seine „privilegierte Beziehung“ nicht mehr für sich und distanziert sich offen von ihr. Deutschland hat die Nabelschnur zu seinem Beschützer glanzvoll durchtrennt. Und Europa, geeinter denn je, stellt sich seine Sicherheit nunmehr ohne die NATO oder die NATO ohne die Amerikaner vor. Was ist mit den betrogenen und verachteten Ukrainern?
In den USA selbst ist eine Mehrheit der Bürger gegen den Präsidenten und der Oberste Gerichtshof beginnt, die Rechtswidrigkeit seiner Entscheidungen zu ahnden. Selbst beim Skifahren wird der unsägliche Vizepräsident, mit dem er sich geschmückt hat, in einer Gondel von einem empörten Landsmann angegriffen, der ihm vorschlägt, nach Russland zum Skifahren zu gehen.
Trumps Amerika wird immer einsamer. Und obwohl das Imperium natürlich noch viele Ressourcen hat, reichen diese nicht aus, um zu überzeugen, dass man sich vertrauensvoll mit ihm verbünden kann.
Die Welt schafft es nicht, aus einem Albtraum aufzuwachen, in dem die größte Militärmacht der Welt in den Händen einer Bande von Brandstiftern und Oligarchen liegt, für die das Wichtigste immer noch ihr persönliches Vermögen ist. Die Folgen sind nachhaltig. Dies könnte der Moment für Europa sein.